An der Frühlingsgemeindeversammlung vom 13. Mai 2025 stimmt das Kernser Stimmvolk über die Umgestaltung der Friedhofanlage sowie die positive Jahresrechnung 2024 ab. Zudem wird das Präsidium und Vizepräsidium des Gemeinderats für ein Jahr und die Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission für vier Jahre gewählt. Ebenso steht die Ertei-lung des Gemeindebürgerrechts für drei Personen auf der Traktandenliste.
Die Friedhofanlage der Gemeinde Kerns soll umgestaltet werden
Auf dem Friedhof Kerns finden jährlich zwischen 30 und 50 Beerdigungen statt. In den letzten Jahren betrug der Anteil an Bestattungen im Gemeinschaftsgrab rund 50 Prozent, Tendenz steigend. Einerseits erfreut sich das Gemeinschaftsgrab immer grösserer Beliebtheit, weil kein Unterhalt für die Angehörigen entsteht. Anderseits ist nur eine Inschrift auf der Gedenktafel möglich. Es sind keine Fotos, Blumen oder sonstige Zeichen der Erinnerung gestattet.
Immer öfters wurde der Wunsch nach einer zusätzlichen Bestattungsart formuliert. Mit einem Urnenhain hätten die Verstorbenen eine eigene Grabstätte, wo kleine Zeichen wie ein Foto, ein Engel oder eine Kerze platziert werden könnten. Die Bepflanzung der Grabfelder würde durch die Gemeinde vorgenommen. Die meisten umliegenden Gemeinden bieten diese Bestattungsart bereits an.
Auf dem Friedhof Kerns gibt es aktuell keinen eigentlichen Ort für Kindergrabstätten. Zudem kommt immer häufiger die Nachfrage auf für einen Ort der Trauer und Erinnerung für sogenannte Sternenkinder, also Kinder, die noch während der Schwangerschaft sterben.
Der Gemeinderat hat ein Projekt für die Umgestaltung des Friedhofs Kerns ausarbeiten lassen, welches den veränderten Bestattungswünschen Rechnung trägt. Anlässlich der Frühlingsgemeindeversammlung 2025 kann das Stimmvolk über einen Kredit in der Höhe von 570'000 Franken befinden.
Das Projekt beinhaltet auch den Ersatz der bisherigen Kieswege. Der neue Belag soll die Befahrbarkeit zum Beispiel für Rollstühle, Rollatoren oder Fahrzeuge verbessern. Gleichzeitig mit der Erstellung des Urnenhains wird ein Teil der bestehenden Wasserleitung (Hofurlistrasse bis Brunnentrog Friedhof) durch eine neue Leitung ersetzt. Zudem werden die elektrischen Zuleitungen und Installationen saniert. Die bestehende Aussenbeleuchtung wird durch eine neue LED-Beleuchtung ersetzt. Der Urnenhain und das Kindergrabfeld werden mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet. Mit dieser Massnahme kann vor allem in den Sommermonaten auf die täglichen Bewässerungen durch die Mitarbeitenden des Werkdienstes verzichtet werden. Mit dem Einrichten von vier frostsicheren Wasserentnahmestellen wird das Giessen der Gräber für die Besucherinnen und Besucher des Friedhofs das ganze Jahr sichergestellt.
Wird der Kredit genehmigt, soll im September 2025 mit den Umgestaltungsarbeiten gestartet und das Projekt im Mai 2026 abgeschlossen werden.
Positiver Rechnungsabschluss
Die Erfolgsrechnung 2024 schliesst mit einem Ertragsüberschuss von 827'000 Franken ab. Budgetiert war ein Überschuss von 331'000 Franken. Der Gemeinderat schlägt als Gewinnverwendung eine weitere Rücklage für finanzpolitische Reserven von 500'000 Franken vor. Entsprechend wird ein effektiver Gewinn von 327'000 Franken ausgewiesen.
Der Gesamtertrag von 29.3 Mio. Franken weist Mehreinnahmen von 1.6 Mio. Franken gegenüber dem Budget aus. Der Hauptgrund liegt bei den um 1.7 Mio. Franken höher ausgefallenen Steuereinnahmen. Die aktuelle Finanzkraft hat hingegen zur Folge, dass der Finanzausgleichsbeitrag für die Gemeinde Kerns um 584'000 Franken tiefer ausgefallen ist als budgetiert. «Die stabile Entwicklung des Steuerertrages ist erfreulich, so musste auch die budgetierte Entnahme aus den finanzpolitischen Reserven für den einmaligen Steuerrabatt von 700'000 Franken nicht verbucht werden. Die eigentliche Rechnungsverbesserung beträgt daher rechnerisch 1.2 Mio. Franken», gibt die Vorsteherin des Departements Finanzen Monika Ettlin-Kellenberger zu verstehen. Die Gemeinde Kerns gewährte bekanntlich im Jahr 2024 einen Steuerrabatt von 0,2 Einheiten.
Der betriebliche Gesamtaufwand fällt um 0.826 Mio. Franken höher aus als budgetiert und beträgt insgesamt 26.9 Mio. Franken. Der Personalaufwand als grösste Position innerhalb der Gemeinderechnung konnte mit CHF 14.615 Mio. knapp unter Budget abgerechnet werden. Der Sach- und übrige Betriebsaufwand reduzierte sich um CHF 0.244 Mio., jedoch ist der Transferaufwand mit CHF 1.117 Mio. oder rund 18 % markant höher ausgefallen. Es handelt sich grösstenteils um Zunahmen bei den Beiträgen an Alters- und Pflegeheimen (CHF +0.366 Mio.), der ambulanten Krankenpflege (CHF +0.232 Mio.) sowie der Kinder- und Jugendheime (CHF +0.257 Mio.).
Reserven als Basis für zukünftige Investitionen und finanzpolitische Verschiebungen
Das Jahresergebnis ermöglicht es, im Abschluss 2024 eine zusätzliche Rücklage von 0.5 Millionen Franken für finanzpolitische Reserven zu bilden. Diese Reserven sollen für zukünftige Bauprojekte wie z.B. die Dossenhalle verwendet werden. Finanzchefin Monika Ettlin-Kellenberger zeigt sich erfreut über das Ergebnis: «Der erneut gute Rechnungsabschluss wirkt sich positiv auf den Finanzplan aus und hilft Kerns, die anstehenden Investitionen von rund 50 Millionen in den nächsten ca. 10 Jahren besser zu verkraften». Die Reserven sind auch im Hinblick auf die finanzielle Gesamtsituation des Kantons Obwalden wichtig. Es ist in den nächsten Jahren mit einer gewissen Verlagerung von Erträgen oder Aufwendungen zu Gunsten des Kantons zu rechnen, da die sieben Obwaldner Gemeinden gemeinsam überproportional von der Steuerstrategie profitiert haben.
Weniger investiert als geplant
Von den geplanten Nettoinvestitionen von CHF 11.419 Mio. konnten CHF 8.057 Mio. umgesetzt werden. Die grössten Ausgaben fielen mit CHF 6.625 Mio. für die Schulliegenschaften an, insbesondere für das Gesamtschulraumprojekt. Bei den Strassen und Verkehrswegen sowie den Wasserversorgungsprojekten wurden die budgetierten Beträge nicht ausgeschöpft oder es kam zu Verzögerungen. Auf der Einnahmenseite waren wiederum hohe Anschlussgebühren in den Bereichen Wasser und Abwasser von CHF 0.460 Mio. zu verzeichnen.
Die Gemeinde Kerns weist per 31. Dezember 2024 ein Nettovermögen von 10.992 Mio. Franken aus. Das Nettovermögen zeigt auf, um wie viel das per Bilanzstichtag vorhandene Finanzvermögen (17.600 Mio. Franken) das Fremdkapital (6.608 Mio. Franken) übersteigt. Gegenüber dem Vorjahr beträgt die Abnahme 5.113 Mio. Franken. Pro Kopf der Kernser Bevölkerung ergibt dies ein Nettovermögen von rund 1'685 Franken (Vorjahr 2'490 Franken).
Gemeindeversammlung am 13. Mai 2025
Die Jahresrechnung 2024 wird dem Kernser Stimmvolk anlässlich der Frühlingsgemeindeversammlung vom 13. Mai 2025 zur Genehmigung vorgelegt. An der Versammlung erfolgt ebenfalls die Wahl des Gemeindepräsidiums (Beat von Deschwanden) und des Vizepräsidiums (Diana Zumstein-Odermatt) auf ein Jahr und der Geschäfts- und Rechnungsprüfungskommission (GRPK) auf vier Jahre (01.07.25 – 30.06.29). Die bisherigen Mitglieder stellen sich der Wiederwahl.
Zudem sollen drei Staatsangehörigen aus Deutschland und Sri Lanka das Gemeindebürgerrecht von Kerns zugesichert werden.
>>> Link zu den Unterlagen der Frühlingsgemeindeversammlung 2025
Zugehörige Objekte
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