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30. Oktober 2025

Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz, Sektion Ob- und Nidwalden, hat die Gemeinden Alpnach und Kerns sowie das Tiefbauamt des Kantons Obwalden mit der "VCS- Auszeichnung für Mensch und Umwelt" geehrt. Gewürdigt wird die Einführung von Tempo-30-Zonen auf Kantonshauptstrassen – ein Schritt, der Verkehrssicherheit, Aufenthalts- und Lebensqualität in Einklang bringt.

(Quelle VCS Ob- und Nidwalden)

Am Dienstagabend, 28. Oktober 2025, fanden sich für die Verleihung im Spritzenhaus in Sarnen Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Organisationen ein, darunter Regierungsrat Josef Hess, Kantonsingenieur Martin Bürgi, die Gemeindepräsidenten Bruno Vogel (Alpnach) und Beat von Deschwanden (Kerns) sowie Delegationen von Pro Velo, WWF und VCS. In seiner Ansprache betonte Daniel Daucourt, Präsident VCS Ob- und Nidwalden, den Vorbildcharakter der beiden Projekte: «Tempo 30 schützt nicht nur – es verbindet. Es schafft Strassen, auf denen sich alle sicherer fühlen: Kinder auf dem Schulweg, Velofahrende, Fussgängerinnen und Fussgänger – und natürlich auch Autofahrende.»

Beide Gemeinden zeigten, dass sich sorgfältige Planung und Ausdauer lohnen. In Alpnach gehörte Tempo 30 zu den flankierenden Massnahmen zum A8-Vollanschluss. Anträge aus der Bevölkerung und Projektanpassungen führten schliesslich zur Einrichtung der Tempo-30-Zone im Dorfkern.

In Kerns entstand 2019 aus dem Wunsch der Gemeinde nach mehr Sicherheit für Zufussgehende eine enge Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Tiefbauamt. Daraus resultierte die Tempo-30-Zone im Dorfzentrum.

Die positiven Effekte von Tempo 30 sind wissenschaftlich belegt:

  • Eine Reduktion der Geschwindigkeit von 50 auf 30 km/h senkt das Risiko tödlicher Verletzungen um über 80 Prozent, und
  • reduziert den Verkehrslärm um bis zu vier Dezibel – das empfinden wir als halb so laut.
  • Weniger Stop-and-Go sorgt für flüssigeren Verkehr, und
  • die höhere Aufenthaltsqualität stärkt das lokale Gewerbe


Trotz politischer Bestrebungen auf Bundesebene, die Einführung von Tempo 30 auf Hauptstrassen zu erschweren, zeigen die Erfahrungen in Obwalden: Die Massnahme ist sinnvoll und wirkt. Nach anfänglicher Skepsis überwiegen heute die positiven Rückmeldungen. Ein Anwohner aus Alpnach bringt es auf den Punkt: «Für unsere Kinder ist es jetzt viel sicherer auf dem Schulweg – und so viel ruhiger im Dorf.»

Regierungsrat Josef Hess erinnerte in seiner Wortmeldung an die physikalischen Grundlagen und erwähnte den zukünftigen Testbetrieb im Sarner Dorfkern. Kantonsingenieur Martin Bürgi dankte den Gemeinden für die hervorragende Zusammenarbeit und beide Gemeindepräsidenten drückten ihre Dankbarkeit für die Auszeichnung aus.

Nach der Übergabe der symbolischen Auszeichnung nutzten die Anwesenden den Apéro zum Austausch. Der VCS Ob- und Nidwalden zeigt sich überzeugt, dass Obwalden mit Alpnach und Kerns eine Vorbildfunktion in der Region einnimmt: Tempo 30 auf Hauptstrassen im Dorfzentrum ist machbar – und bringt der Bevölkerung spürbare Vorteile.

Bildlegende: von links nach rechts: Daniel Daucourt (Präsident VCS Ob- und Nidwalden), Martin Bürgi (Kantonsingenieur), Josef Hess (Regierungsrat), Beat von Deschwanden (Gemeindepräsident Kerns), Bruno Vogel (Gemeindepräsident Alpnach)
von links nach rechts: Daniel Daucourt (Präsident VCS Ob- und Nidwalden), Martin Bürgi (Kantonsingenieur), Josef Hess (Regierungsrat), Beat von Deschwanden (Gemeindepräsident Kerns), Bruno Vogel (Gemeindepräsident Alpnach)