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24. November 2022
Die Planung des Schulraumprojekts wird mit neuen Architekturbüros fortgesetzt. Die Bauarbeiten am Schulhaus Willa sollen im März 2023 wieder aufgenommen werden.

Die Planung des Schulraumprojekts wird mit neuen Architekturbüros fortgesetzt. Die Bauarbeiten am Schulhaus Willa sollen im März 2023 wieder aufgenommen werden.

Aus dem aus submissionsrechtlichen Gründen vorgesehenen Wettbewerb zur Schulraumplanung ging im Jahr 2021 die Bienert Kintat Architekten GmbH aus Zürich als Sieger hervor. In der Folge wurde im Herbst 2021 als erster Schritt die Planung des Schulhauses Willa in Angriff genommen. Am 5. Juli 2022 erfolgte der Spatenstich.

Am 6. September 2022 hat der Einwohnergemeinderat die Bauarbeiten am Schulhaus WILLA unterbrochen, weil die Detailplanung des Bauprojekts viel weniger weit fortgeschritten war, als seitens Architekten dargestellt wurde. Unter diesen Umständen machte es für den Einwohnergemeinderat keinen Sinn, das Bauprojekt zum damaligen Zeitpunkt voranzutreiben. Dem Einwohnergemeinderat war es wichtig Folgeschäden zu vermeiden, welche auf eine mangelhafte Ausführungsplanung zurückzuführen wären.

Es wurde umgehend eine vertiefte Analyse des Planungsstands in Auftrag gegeben. Diese hat bestätigt, dass zahlreiche wichtige planerische Detailfragen in Bezug auf das Gesamtkonzept noch nicht abschliessend geklärt sind. Dies obschon der zuständige Architekt mehrfach bestätigt hatte, dass die Ausführungsplanung auf Kurs sei. Leider konnte sich die Bauherrschaft lange Zeit kein eigenes Bild über den Planungsstand machen, weil der Architekt die Pläne nicht offenlegte.

Keine einvernehmliche Vertragsauflösung
Die Erkenntnisse aus der Projektanalyse haben den Einwohnergemeinderat darin bekräftigt, die Zusammenarbeit mit der Bienert Kintat Architekten GmbH zu beenden. In den letzten Wochen wurde versucht, eine einvernehmliche Vertragsauflösung zu erzielen. Die Verantwortlichen des Architekturbüros hatten die Bereitschaft dazu signalisiert, da sie die Projektfortführung nicht behindern wollten. Leider haben die Architekten nur sehr spät oder gar nie auf die konkreten Vorschläge der Gemeinde Kerns reagiert, so dass keine Einigung innert nützlicher Frist erzielt werden konnte. Entsprechend wurde mit Schreiben vom
8. November 2022 die Kündigung der Planerverträge bezüglich der beiden Teilprojekte durch die Gemeinde ausgesprochen.

"Wir bedauern es sehr, dass die Bienert Kintat Architekten GmbH, das aus unserer Sicht sehr faire Angebot nicht angenommen hat. Es liegt nun an ihr, die erbrachten Leistungen zu belegen. Umgekehrt hält sich die Gemeinde Kerns Schadenersatzforderungen gegenüber dem Architekturbüro vor", erklärt Gemeindepräsident Beat von Deschwanden.

Neue Partner gefunden
Für den Einwohnergemeinderat Kerns ist es wichtig, dass die Ausführungsplanung für das Schulhaus Willa erfolgreich zeitnah fortgesetzt wird und auch die Planung der Erweiterung des Schulhauses Sidern erfolgen kann. Um neue Partner zu finden, hat die Gemeinde Kerns je gesondert für die beiden Projekte eine Honorarsubmission im freihändigen Verfahren durchgeführt. Dies ist infolge unvorhersehbarer Ereignisse und der Dringlichkeit gemäss Submissionsgesetz im freihändigen Verfahren möglich. Für beide Projekte lagen dem Gemeinderat je vier Angebote vor.

Mittlerweile wurde mit der Quartier Vier Architektur AG aus Stans unter der Projektleitung von Niklaus Reinhard ein Werkvertrag für die erfolgreiche Vollendung des Primarschul-hauses Willa abgeschlossen. "Uns war unter anderem wichtig, einen erfahrenen Architekten zu finden, welcher die regionalen Gegebenheiten kennt, über die zeitlichen Ressourcen verfügt und fähig ist, die in der Projektanalyse aufgedeckten Projektmängel zu beheben. Dies alles im Sinne der Nutzerinnen und Nutzer und ohne das architektonische Konzept neu zu erfinden. Es gilt, das Projekt erfolgreich zu vollenden", erklärt Beat von Deschwanden.

Die Planung des Anbaus des Schulhauses Sidern wurde an die architektur3 ag in Kerns mit Projektleiter Peter von Rotz vergeben. Es handelt sich um den Gesamtauftrag inklusive Bauleitung. Für Gemeindepräsident Beat von Deschwanden ist klar: "Bei der Planung dieses Projekts stehen wir noch ganz am Anfang. Wir müssen jedoch mit den Planungsarbeiten beginnen, wenn wir den benötigten Schulraum baldmöglichst realisieren wollen. Die architektur3 ag kann die notwendigen Kapazitäten im Jahr 2023 erfreulicherweise zur Verfügung stellen." Die architektur3 ag wird bei der Planung eng mit dem Architekturbüro Beda Dillier in Sarnen zusammenarbeiten, welches bereits zu einem früheren Zeitpunkt die Architekturleistungen im Zusammenhang mit den Teilprojekten Schulhaus Büchsmatt und Dossen erhalten hat.

Gutachten erstellt
Seit dem Bauunterbruch sind fast drei Monate vergangen. Diese Zeit wurde benötigt, um die Projektanalyse vorzunehmen, die Architekturbüros zu rekrutieren und insbesondere auch um vertiefte rechtliche Abklärungen zu treffen. Eine auf Bau- und Submissionsrecht spezialisierte Kanzlei in Luzern hat für die Gemeinde Kerns ein Gutachten erstellt. "Es haben sich für die Gemeinde Kerns komplexe rechtliche Fragestellungen ergeben. Dank dem Gutachten kennen wir nun unsere Position und können auch die verfahrenstechnischen Risiken abschätzen. In Bezug auf die Wiederaufnahme der Planungstätigkeiten erachten wir diese als tief", erklärt der Bauherrenvertreter Urs Spichtig von der AK Bautreuhand AG.

Terminplan angepasst
In Absprache mit dem Baumeister ist vorgesehen, Anfang März 2023 die Baustelle des Schulhauses Willa wieder in Betrieb zu nehmen. Bis zu diesem Zeitpunkt ist es möglich, die Ausführungsplanung auf den erwünschten Stand zu bringen. In der Folge ist im Frühjahr 2024 der Bezug des Schulhauses Willa vorgesehen, so dass im Sommer 2024 die Bauarbeiten der weiteren Teilprojekte gestartet werden können. Konkretere Angaben zu den terminlichen Auswirkungen auf das Gesamtprojekt Schulraum für Generationen können erst im Verlaufe des Jahres 2023 gemacht werden, sobald die Planung der neu involvierten Architekturbüros fortgeschritten ist. "Die Schulraumsituation bleibt länger angespannt als erwartet beziehungsweise der für einen zeitgemässen Schulbetrieb notwendige Raum steht später zur Verfügung als geplant. Mit der Aussicht auf qualitativ gute Räumlichkeiten nimmt dies die Schule in Kauf. Der grösste Engpass entsteht im Schuljahr 2025/26", analysiert Schulpräsident Pius Hofer.

Vertrauen ist wichtig
Der Einwohnergemeinderat stellt fest, dass der Entscheid zum Bauunterbruch von der Bevölkerung grossmehrheitlich getragen wird. Dafür bedankt er sich. Dem Einwohnergemeinderat ist das Vertrauen der Bevölkerung wichtig. Mit der zunehmenden Dauer des Bauunterbruchs haben die Fragen aus der Bevölkerung verständlicherweise zugenommen. Wie konnte es so weit kommen? Was kostet uns diese Situation? Was für Lehren zieht die Gemeinde aus diesem Fall? Der Einwohnergemeinderat nutzt die anstehende Gemeindeversammlung vom 29. November 2022, um auf solche und ähnliche Fragen einzugehen.

Schulraum für Generationen

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